„(über) 30 Jahre in 5 Minuten…“
Hilferufe aus dem Chaos…
Rumänien 1989: Chaos, Volksaufstand und Not. Der radikale Diktator Ceausescu wird am 25. Dezember 1989 hingerichtet. Das Land ist am Boden. Schnell verbreitet sich die Nachricht, in welch erschreckend armen Verhältnissen die Bevölkerung lebt.
Ein Mitarbeiter der Sparkasse Siegen mit Wurzeln in Rumänien informiert uns Kollegen mit großer Sorge und bittet um Unterstützung für seine alte Heimat. Nach einem Spendenaufruf durch den Personalrat der Sparkasse Siegen gelingt es uns mit viel Elan, Hilfsbereitschaft und Improvisation, schon im Januar 1990 den ersten LKW-Hilfstransport mit Lebensmitteln, Kindernahrung, Medikamenten und Kleidung auf die lange Reise nach Südosteuropa zu schicken.
Die Lastwagen kommen aus dem Siegerland, heimische Spediteure (Kunden unserer Sparkasse) stellen sie uns kostenlos (!) – später immer über die Osterfeiertage – zur Verfügung. Wir legen die Krawatten ab und machen uns auf den Weg nach Siebenbürgen in Rumänien. Die voll beladenen 7,5-Tonner steuern wir selbst ans Ziel – häufig das erste Mal auf einem LKW sitzend…
Die ersten Besuche sind geprägt von unsystematischer Soforthilfe. Kleider, Medikamente und Lebensmittel werden uns „Transporteuren“ aus den Händen gerissen – eine nachhaltige Erfahrung für alle Helfenden, die solch dramatische Situationen nie erwartet hätten. Wir spüren, dass zwischen Deutschland und Rumänien zwei Welten liegen…
In unserer Mitarbeiterzeitung schreibt 1990 einer von uns: „Es war berührend, erschreckend und schön zugleich. Wir konnten Menschen helfen, die Not leiden, die wir gar nicht kennen.
Vielleicht war es ja nicht die letzte Tour…“
Die komplette Historie der „Transporteure“ als Flyer zum Download gibt es hier.